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Wenn mir mal nix einfällt - die Natur inspiriert mich immer und zu jeder Jahreszeit ...

Die vier Jahreszeiten

-Frühling-

 
Siehst du, wie es schon grünt und grient,
nach kalten Tagen, wohlverdient?
Von Bergen tönt des Alten Wort:
Es ist gepackt, ich ziehe fort!

Ein Spatz auf einem Fliederzweig
tschilpt froh über den Fingerzeig;
die Knospen springen mit Geschick
als wär's geübt - ein Zaubertrick!

Vorm Hause gluckst ein muntrer Quell.
Vereinzelt scheint die Sonne hell.
Erwacht aus langer Winternacht,
hat sie mich schüchtern angelacht!


-Sommer-

 
Auf Wiesen tummeln im Gewimmel
Käfer, Grillen.  Hoch am Himmel
da zwitschert’s. Bunt erblüh’n Rabatten,
Die meisten Menschen suchen Schatten.

Es reifen, platzen Sauerkirschen,
weiß jeder Dieb. Durch Gärten pirschen
(durch fremde, wohlgemerkt) sie, mopsen,
ich sah sie über Zäune hopsen.

Man hütet sich vor Sonnenbränden
In Strandkörben an Badestränden.
Wenn nur im Rausch der Sommernächte
Manch einer an die Folgen dächte!


 

-Herbst-

Nicht schnell genug kann sie entschwinden,
sich fern am Horizont einfinden!
Zur sechsten Stunde sucht auf Zahlen
der Kirchturmuhr ein Strahl zu prahlen.

Doch Mutter Sonne lockt von Ferne
den Trödler, zeigt auf die Laterne.
Darinnen glimmen erste Lichter
(obwohl - die leuchten etwas schlichter).

Die Dämmerung bebildert Fenster.
Ein Nebelschwaden birgt Gespenster;
er sendet erste Wintergrüße
und ich - zieh Socken auf die Füße.


-Winter-

 

Schmal späht der Tag durchs Wintertor.
Seitdem der See vorm Haus erfror,
liegt Dämmerung über dem Wald.
Die Luft klirrt eisig, lausekalt.

Aus grauem Himmel rieselt Schnee;
am Waldrand steht ein scheues Reh
sucht den begehrten Sonnenstrahl.
Der Wind herrscht frostig: Nächstes Mal!

In Stuben brennen Kerzen licht;
ein Kind übt heimlich ein Gedicht
fürs Fest unter dem Weihnachtsbaum.
Das Reh erfriert am Waldessaum.