Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Die Sonne ruht spitz im Winkel zum Moor; 
ein Nebeltuch steigt dämonisch empor,

 verharrt im gespenstischen Halm. 
Mir ist, als wenn Knaben sängen im Chor; 
ganz leise auch knistert, knackt es im Rohr. 
Die Moorblasen glucksen im Qualm. 

Und mitten im dämmrigen Abenddunst, 
da spiegelt sich wie eine Feuersbrunst, 
im Wasser stumm ein Geisterbild: 
Ein Knabe erfleht mein Gehör, die Gunst, 
ein andrer lobt schaurig des Henkers Kunst. 
Es tönt tiefes Seufzen, ungestillt. 

Erbleicht und erschreckt, so bleibe ich stehn, 
mit nassen Füßen, kann kaum sie noch sehn 
und fürchte, sie wollen mich ziehn - 
hinab in ihr Grab, mit Höllengestöhn. 
Ach, sängen sie nicht so widerlich schön! 
Ich trotze dem Schein, ich will fliehn! 

Sie halten mich fest. Mir droht nun der Tod. 
Verbirgt sich im Schilfgras wirklich kein Boot? 
Erschrocken bin ich aufgewacht! 
Wer ist es, der mir mit Mordio droht? 
Zwei Knaben, sie angeln im Abendrot ...

 

Hier endet, was ich mir erdacht.