Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Aus meinem Reich der Gundelreben,

wo allweil bei den hohen Fichten

jetzt Spinnentiere Räder weben,

will ich euch heute dies berichten:


Der Tau der Nacht lag noch auf Stängeln,

wo zarte Schleier, Nebelbänder,

sich durchs Revier am Morgen schlängeln.

Mir schien, als trüg die Welt Gewänder,


aus einem Hauch von Nichts. Da krachte

ein Ast von einer hohen Kiefer.

Er stürzte überhaupt nicht sachte,

schlug mit Rabatz auf Felsenschiefer.


Ich bibberte am ganzen Leibe,

mir schlotterten die Hände, Füße!

Kein Grund, dacht ich, dass ich hier bleibe,

mein Dasein ein- und sinnlos büße.


Ich kroch durchs Holz. Von einer Mauer,

die hinter Ranken, drang ein Wimmern.

Wer lag dahinter auf der Lauer,

verborgen in verfallnen Zimmern?


Dann schlich am Friedhof ich vorüber:

Behände grub ein Totengräber

ein tiefes Grab, gebeugt vornüber -

aus seiner Tasche tropfte … Leber?


Um seinen Spaten wallten Schemen,

in hellen Kleidern. Leises Surren.

Als wollten sie die Leber nehmen …

Mein Magen rief mit lautem Kurren:


„Wo bleibt das Frühstück! Wozu fasten?

Es ist schon lange nach Punkt Sieben!“


Ich hob den Blick vom Klapperkasten*:

Und las, was ich hier aufgeschrieben.






* PC - Tastatur